Matthäus König


1. Vorsitzender, Versicherungskaufmann

Normalerweise beginnt jede Geschichte mit einem „Es war einmal ein „junger“ Mann, der schon immer Interesse an denkmalgeschützten historischen Gebäuden hatte, sich in eines verliebte und es kaufte...“.

Wenn Sie jetzt ein solches Märchen erwarten, dann werde ich Sie zunächst etwas enttäuschen müssen, denn wenn ich ehrlich bin, hatte ich nie viel mit alten Häusern am Hut, und auch wenig Interesse daran.

Auslöser für den Kauf eines historischen Gebäudes war nicht etwa Idealismus zur Sanierung, sondern die - vielleicht etwas naive - Vorstellung für meine Zukunft vorzusorgen. Naiv, weil ich vor dem Kauf weder Ahnung davon, noch wirklich das Interesse etwas draus zu machen und es, man glaubt es kaum, vorher auch nicht besichtigt hatte. Erst nach dem Kauf sah ich zum ersten Mal das seit Jahren leerstehende Gebäude am Lohgraben auch von innen und mir wurde bewusst, du hast in eine Ruine investiert. Welches Potenzial der Schandfleck im Lohgraben hat, erkannte ich erst im Laufe der Zeit.

An dieser Stelle der Geschichte bekam ich einen Anruf vom damaligen Vorsitzenden des Stadtbild Coburg, Herrn Dr. Eidt, und während ich noch eine Ruine sah, war seine Vision eine andere und auch ein Anstoß für mich.

„Wir sanieren das Haus jetzt“

Aus dem „jetzt“ von damals wurden schließlich fünf aufregende aber vor allem harte Jahre. Diese Jahre waren für mich eine Lehrzeit, in der ich nicht nur die Freuden, sondern vor allem Leiden einer Sanierung kennenlernte.

Insbesondere aber, entwickelte sich bei mir eine große Wertschätzung für historische Gebäude, ihre Bauweise und die Notwendigkeit ihrer Erhaltung.

Mit dem Stadtbild Coburg besitzt die Stadt eine einzigartige Institution, die sich ganz der Erhaltung der historischen Innenstadt verschrieben hat. Der Verein trug in den vielen Jahren seiner Tätigkeit maßgeblich dazu bei, das Erscheinungsbild der Innenstadt zu dem zu machen, was es heute ist. Doch auch wenn große Teile der Altstadt heute einen sehr guten Eindruck hinterlassen, so ist die Arbeit nicht getan und erfordert weiterhin großen Einsatz.

Matthäus König